Grüner Sonnenbarsch, Grasbarsch - Rafinesque, 1819

Englisch: Green Sunfish

 

Der Grüne Sonnenbarsch oder auch Grasbarsch gehört zur Familie der Sonnenbarsche (Centrarchidae).

Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der östlichen bis mittleren USA. Von Minnesota bis Texas. Auch in Kanada (Ontario) und Mexiko. Wurde in einige weitere Gebiete Nordamerikas eingeführt (siehe Karte).
Soll in Süddeutschland (Raum Worms - Karlsruhe) inzwischen weitverbreitet sein! Dies wurde auch durch Angler aus der Gegend bestätigt. Außerdem wird in dem BLV Bestimmungsbuch "Süßwasserfische - Biologie, Fang wirtschaftliche Bedeutung" beschrieben, das L. cyanellus in der Umgebung von Frankfurt/Main vorkommen soll. Ob es sich aber tatsächlich um Lepomis cyanellus handelt, muss noch untersucht werden.

Lepomis cyanellus unterscheidet sich von anderen Lepomis Arten hauptsächlich durch seinen niedrigeren Körperbau und sein deutlich größeres Maul (ausgenommen L. gulosus). Außerdem ist der vordere, hartstrahlige Teil der Rückenflosse niedriger als bei anderen Arten der Gattung.
Das sog. "Ohr" (schmaler häutiger Anhang am Kiemendeckel) ist nicht so stark ausgeprägt wie bspw. bei L. gibbosus oder L. megalotis.
Auch ist die Färbung nicht so prächtig wie bei anderen Lepomis Arten.

Im Aquarium und im Teich erreichen die Tiere meist nur eine Größe von 15 - 20 cm. In der Natur hingegen können sie bis zu 31 cm (12 in) groß werden.

Man kann ihn in Becken ab 1,2 m Kantenlänge halten. Aber spätestens wenn die Tiere größer werden sollte man sie in ein größeres Becken umsetzen. Besser noch man pflegt sie ihn in einem größeren Gartenteich.
Die Temperatur sollte zwischen 10 und 22 °C liegen, kann aber auch zeitweise höher oder darunter liegen. Da Grüne Sonnenbarsche je nach Herkunft etwas wärmebedürftiger sind, sollte man das Risiko nicht eingehen und die Tiere lieber nicht im Teich überwintern lassen. Die Tiere brauchen aber auf jeden Fall eine Kälteperiode, bei denen man sie bei ca. 8 - 10 °C überwintert. Was vor allem für die Zucht wichtig ist, da man sie sonst nur schwer zum ablaichen bringt.

Bei Aquarienhaltung sollte der Bodengrund aus feinem Kies oder Sand bestehen. Bepflanzt werden kann das Becken mit Kaltwasserpflanzen und kältetolerierenden Pflanzenarten wie Vallisneria spiralis. Das Becken mit Steinen und Wurzeln dekodieren um Versteckmöglichkeiten zu bieten. Aber es sollte darauf geachtet werden das noch genug freier Schwimmraum vorhanden ist, da Sonnenbarsche eher weniger versteckt leben.
Wie bei allen Sonnenbarscharten wird klares, sauerstoffreiches Wasser bevorzugt. Das Wasser sollte mittelhart sein, bis 10 - 15° dGH und im neutralen bis schwach alkalischem Bereich liegen, pH 7,0 - 7,5.

Meinen Erfahrungen nach ist die Art nicht so aggressiv wie andere Lepomis Arten. In ausreichend großen Becken und im Teich treten kaum Aggressionen auf. Die Tiere können sich aber durchaus gegen andere Fische durchsetzen. In der Laichzeit werden die Reviere gegen männliche Artgenossen und andere Fische energisch verteidigt.

Da Grüne Sonnenbarsche extrem gefräßig sind und der Jagdinstinkt viel stärker ausgeprägt ist als bei anderen Lepomis Arten (ausgenommen L. gulosus) wird ausschließlich mit Lebendfutter gefüttert.
Jungtiere fressen Rote-, Weiße- und Schwarze Mückenlarven. Ältere Tiere bevorzugen kräftiges Lebendfutter wie Regenwürmer, Mehlwürmer, Zophoba und kleinere Fische. Frostfutter wie gefrorene Mückenlarven und Stinte wird auch gefressen, Trockenfutter kaum.

Das Geschlecht lässt sich bei Jungtieren nur schwer unterscheiden. Bei größeren Tieren sind die Männchen farbiger und die Weibchen wirken in der Laichzeit voller.

Die Zucht ist im Aquarium bei einer Temperatur von 20 - 22 °C möglich.
Das Männchen baut eine flache Grube in der die Eier abgelegt werden. Es betreibt Brutpflege und verteidigt die Eier und Jungen gegen andere Fische.
In kleineren Aquarien muss das Weibchen wahrscheinlich herausgefangen werden, da das Männchen es zu sehr belästigen würde! Die Zuchttiere müssen wie bereits erwähnt kalt überwintert werden!

 

>> Zuchtbericht vom Grünen Sonnenbarsch!

 

Besonderheiten:
Wenn, dann wird der Grüne Sonnenbarsch in Deutschland meist als Stein- oder Felsenbarsch angeboten. Dies ist wahrscheinlich auf eine Verwechslung mit Ambloplites rupestris zurückzuführen.

Auch hier gilt wie bei allen Sonnenbarscharten, die Tiere keines Falls in der Natur aussetzen! Dadurch kann die heimische Wasserfauna stark geschädigt werden!

 

Vorkommen:

  

Bilder